INTERVIEWS: VISIONEN

BARBARA BUSER

In Kooperation mit VELUX

Visionen: Barbara Buser

Hört auf neu zu bauen.

Mit der Schweizer Architektin Barbara Buser kommt in der zweiten Folge der Interviewreihe eine Pionierin und Expertin für ressourcenschonendes Bauen im Bestand zu Wort. Ihr Baubüro in situ transformiert Immobilien, die die wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und infrastrukturellen Entwicklungen als Leerstellen zurückgelassen haben. 

Die Vision von Barbara Buser wird gleich zu Beginn des Videos deutlich. Mit einem strahlenden Lächeln berichtet sie über die Freude, die es ihr macht, Gebäude zu retten. Sie mit ihren Herstellungs- und Gebrauchsspuren zu erhalten und ihnen neues Leben einzuhauchen.
Erhalt statt Abriss und Neubau ist für die Umbau-Expertin die einzige Lösung, um in der uns verbleibenden Zeit den CO2-Ausstoß im Bausektor so drastisch zu reduzieren, wie es notwendig ist, um unser Klima vor dem Kollaps zu bewahren.

Wie vielschichtig und tiefgreifend ihre Forderung ist, entfaltet sich im Lauf des 25-minütigen Gesprächs mit der Architekturpublizistin und studierten Kunsthistorikerin Christine Müller. Grundlegend für die Architektin ist ein Wandel weg von einem linear (Profit)Streben hin zu einem zirkulären Handeln. Dieser Paradigmenwechsel muss für alle gelten: „für Planer, Handwerker und Bauherren“. 

Doch Barbara Buser nimmt nicht nur Architekturschaffende und ihre Bauherrschaft in die Pflicht. Viele der Probleme wurzeln in aktuellen Wirtschaftspraktiken, die beispielsweise Wohnungen zu Finanzobjekten machen und den Wert von Gebäuden nach der Abschreibung mit Null angeben. 

Zusammen mit AnA hat die Firma VELUX diese Videoreihe initiiert. Eine Firma, die seit 80 Jahren für ein besseres Lebensumfeld für Menschen arbeite und zuletzt zum Beispiel “Build for Life” ins Leben rief. Mehr Info unter buildforlife.velux.com.

Barbara Buser beschäftigt sich seit drei Jahrzehnten mit der Umnutzung von Gebäuden und der Wiederverwendung von Bauteilen. Sie gründete das baubüro in situ aus Basel und unter anderem die Kantensprung Stiftung zur Förderung von urbanen Transformationen und die Genossenschaft «wohnen & mehr». 

“Man muss mit dem, was man da hat, arbeiten. Alles andere ist nicht zukunkftsfähig.”

Wie absurd das Modell der Abschreibung ist, wird deutlich, wenn Barbara Buser von der Umnutzung eines alten Fabrikareals im Basler Gundeldingerquartier erzählt, das sie für einen Franken erwerben konnte und dessen Wert dann von der Bank auf 4 Millionen Franken geschätzt wurde. Es sind diese lebendigen und positiven Beispiele, die dem Gespräch eine hoffnungsvolle Stimmung verleihen und dem Zuschauer wichtige Denkanstöße geben, das eigene Handeln konstruktiv zu hinterfragen.

Alle Interviews der Reihe:

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